New York Times 16/07/2023

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f.j.
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New York Times 16/07/2023

Beitrag von f.j. »

Hier eine kleine Leseempfehlung für einen Artikel, der Mitte Juli in der New York Times erschienen ist:
https://www.nytimes.com/2023/07/16/styl ... trend.html

Achtung, darin gehts nicht um Herrenstrings — leider.

Aber drei andere Aspekte fand ich sehr interessant: Zum einen wird der Trend hin zu "Thong bikinis" und "G-String bininis" beschrieben, der sich in den USA aber sicherlich auch in unzähligen anderen Ländern bemerkbar macht. Thematisiert werden dort auch die Reaktionen, die das zum Teil auslöst. Es gibt zwar immer mehr Frauen, die sich wagen ihre Hintern in Stringbikinis zu zeigen (vielleicht auch etwas mehr Männer?), das ist allerdings nicht überall gern gesehen. In Florida und anderen Staaten stößt das auf Unverständnis, Gegenwehr und Stringverbote. Das ist natürlich sehr leicht negativ zu betrachten. Aber man kann diese Gegenreaktionen auch anders deuten, finde ich: Ähnlich wie beim Badeanzug oder bei Bikinis, die heute einfach absolut in der Bademode etabliert sind, gab es auch damals Gegenreaktionen. Haut zu zeigen war damals ein Tabu. Man will sich so eine Gesellschaft nicht mehr vorstellen, aber es gab wohl auch eine Zeit, in der Frauen schief angesehen wurden, als sie anfingen Hosen zu tragen. Ich denke so ein Antagonismus ist irgendwie unvermeidlich und immer fester Bestandteil einer längeren Entwicklung bis sich etwas als "normal" etablieren kann. — Also, wer weiß wie es im Sommer 2024 oder 2025 aussehen wird...

Der zweite interessante Aspekt des Artikels hat mit der Untersuchung der Ursachen dieses Trends zu tun. Im Artikel werden einige Prominente namentlich genannt, die den Trend hin zu knapper Badekleidung geprägt haben. Man könnte vielleicht noch ergänzen, es bedarf dazu noch einer Promi-Kultur, die darin besteht, dass es Fans gibt, die diesen Promis nacheifern, ihren Social-Media Kanälen huldigen und dann tatsächlich Stringbikinis kaufen und tragen — also kurz gesagt, den Trend mitmachen. Naja, soweit so bekannt.
Interessant wäre, wann dieser Trend auch in der Männermode ankommt. Vielleicht bin ich da zu sehr Optimist, aber ich halte das eher für eine Frage der Zeit. Manche Promis tragen ja bekannterweise Strings, Tom Holland trägt sie unter seinem Spiderman-Kostüm, TikTok-Influencer wie Jake Andrich sagen sie tragen Strings weil sie bequem sind. Außerdem gibt es immer mehr Kleidungsstücke, die als "unisex" ausgewiesen werden, wie z.B. dieser Badeanzug: (https://www.derstandard.at/story/300000 ... gung-sorgt). Natürlich stößt auch das auf Gegenreaktionen. Aber wie gesagt, das ist wohl Teil des Trends. Von einer "Welle" zu sprechen wie sie von Rio de Janeiro in die Damenmode Nordamerikas und Europas geschwappt ist, ist natürlich eine maßlose Übertreibung. Aber wer weiß was 2024 bringt.

Der dritte und letzte interessante Aspekt bezieht sich auf einige im Artikel zitierte Aussagen von Personen, die auf den Geschmack von Stringbikinis gekommen sind. Zum ein geht es da um den spannenden Widerspruch zwischen einem Bedürfnis nach der Freiheit, am Strand liegend die Sonne auf seinem Körper spüren zu wollen und der Tabuisierung von Nacktheit. Eine andere interessante Stelle ist diese hier: “That’s what a thong does to me,” she said. “It’s empowering and it forces me to feel a little more comfortable in my skin. I have to walk with a certain level of confidence, whether I feel that way or not.”

Ich finde das klingt sehr logisch. Wer sich öffentlich im String zeigt, den zwingt der String sozusagen dazu, sich in seiner Haut wohlzufühlen. "Body Positivity" zu Hause auf dem Sofa kann jeder. Zum Tragen von Badestrings ist noch etwas mehr "Positivity" nötig. Da ich selbst keine Strings als Badebekleidung trage, kann ich das natürlich nicht selbst beurteilen. Aber für mich hört es sich zumindest logisch an. Vielleicht deckt es sich ja mit euren Erfahrungen. 😉
leostring
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von leostring »

Ja, aus eigener Erfahrung stimme ich der Meinung dieser Dame zu. Strings zu tragen, als Badekleidung und als Unterwäsche, bedeutet für mich ein Stück Freiheit. Wie man sich in diesen kartoffelsackähnlichen Shorts wohlfühlen kann oder gar schwimmen kann ist mir ein Rätsel.
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integrator
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von integrator »

f.j. hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 16:44 Eine andere interessante Stelle ist diese hier: “That’s what a thong does to me,” she said. “It’s empowering and it forces me to feel a little more comfortable in my skin. I have to walk with a certain level of confidence, whether I feel that way or not.”
Ich bin ja jetzt auch nicht so der ständige Nutzer von Badestrings, kann aber sagen, dass es von Gefühl her den Nacktsein beim Schwimmen sehr nah kommt. Da ich dann auch tatsächlich schwimme und nicht nur im Wasser bin, trage ich aber auch nur sportliche, anliegende Modelle. Ich schätze dass kaum jemand weite Shorts trägt, um Bahnen zu schwimmen weil es halt einfach stört.
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von haenschen15.4 »

Als "ständiger Nutzer" von Badestrings braucht man(n) eine gewisse Selbstsicherheit, das könnte man auch lmaA-Einstellung nennen. Es ist schon so, dass wenn man z.b. in Brigerbad aus dem 2. Außenbecken steigt sich ein Dutzend Köpfe gleichzeitig drehen oder in den Textildampfräumen ca. 25-jährige Typen kichernd umdrehen. Ähnlich ist es wenn man in der Niederrheintherme im weinroten G-String von DL vom Außenbecken in den warmen MittenWpool klettert. Allerdings gibt es in den meisten Bädern keine Reaktionen — obwohl man immer der einzige Mann im String ist.
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Rhenus
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von Rhenus »

haenschen15.4 hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 09:53 ... sich ein Dutzend Köpfe gleichzeitig drehen oder in den Textildampfräumen ca. 25-jährige Typen kichernd umdrehen.
Könnte die Ursache dafür sein, dass du (wenigstens deiner Fotogalerie nach anzunehmen) vermutlich einfach auffallende Strings trägt?
Bare Butt: Gibt es ein schöneres Gefühl als der warmen Sonne seinen nackten Po zu zeigen?
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von leostring »

Rhenus hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 12:34
haenschen15.4 hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 09:53 ... sich ein Dutzend Köpfe gleichzeitig drehen oder in den Textildampfräumen ca. 25-jährige Typen kichernd umdrehen.
Könnte die Ursache dafür sein, dass du (wenigstens deiner Fotogalerie nach anzunehmen) vermutlich einfach auffallende Strings trägt?
Es ist eigentlich egal, ob der Badestring mehr oder weniger Stoff hat. Die meisten Badegäste interessiert es tatsächlich nicht. Aber es gibt leider immer noch irgendwelche Mitmenschen, die ziemlich unangemessen auf Männer in Strings reagieren. Hier sind albernes Kichern und verstohlenes Tuscheln durchaus die Standardreaktion. Ein solches Verhalten spricht nicht unbedingt für eine gute Kinderstube. Aber wie es haenschen richtig formuliert hat, mit einem gewissen Selbstbewusstsein kann man(n) solche Situationen doch recht gelassen ertragen. Ich finde es nur merkwürdig, dass immer nur Männer in Strings ein Toleranzproblem kriegen, während die Damen in Strings, egal wie knapp sie auch sein mögen, sich nie mit solchen Akzeptanzproblemen ärgern müssen. Auch wir Männer haben doch das Recht Strings zu tragen, oder?
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von ben stringer »

Muss meinen beiden Vorrednern Recht geben und darum trag ich weiterhin mit viel Freude meine Strings, egal wo. - Ben
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f.j.
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von f.j. »

leostring hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 18:17 Hier sind albernes Kichern und verstohlenes Tuscheln durchaus die Standardreaktion. (...)
Naja, solange Strings nicht im Mainstream angekommen sind, und bis das passiert dauert es eben noch eine Weile — auch wenn ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist — müssen wir das wohl oder übel über uns ergehen lassen. Beziehungsweise ihr über euch. Ich trage ja keine Badestrings. 😁

Finde aber, es gäbe Schlimmeres als ein wenig Getuschel und Gekicher und würde außerdem nicht behaupten, Frauen wären weniger Konventionen und Kleidungsvorschriften ausgesetzt als wir Männer. Das halte ich für ne steile These. 😉
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Re: New York Times 16/07/2023

Beitrag von leostring »

Hallo f.j., ich glaube nicht so recht daran, dass Strings — und speziell Herrenstrings — irgendwann mal im Mainstream ankommen werden. Strings waren und sind immer ein Nischenprodukt gewesen. Das ist meine jahrzehntelange Erfahrung. Es wäre ja schön, wenn sich dies in Zukunft doch mal ändern würde. Das ungehörige Verhalten von diesen "lieben" Mitmenschen beim Anblick von Männern in Strings kann man mit einer guten Portion Selbstvertrauen ganz gut überhören und übersehen. Aber leider gibt es auch hier im Forum immer noch etliche Mitstringer, die es scheuen sich im Badestring zu zeigen, weil sie Bedenken haben, sie könnten damit bei den vorhin genannten "lieben" Mitmenschen unangenehm auffallen. Ich habe jedenfalls noch nie bemerkt, dass eine Frau wegen ihres Strings mal negative Reaktionen erleben musste.
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