Genderstereotype und Diskriminierung

Für (fast) alles, was weder direkt noch indirekt etwas mit Strings zu tun hat ist hier der richtige Platz!
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f.j.
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Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von f.j. »

Habe gerade einen interessanten Artikel gelesen und ein interessantes Kurzvideo von Kurz Krömer (Comedian) auf YouTube angesehen.

Offensichtlich setzt sich gerade ein Trend durch, bei dem (männliche) Prominente Nagellack tragen, um ein Statement gegen toxische Männlichkeit und Genderstereotype zu setzen. Obwohl das jetzt nur indirekt mit Strings zu tun hat — und deshalb auch in der offtopic-Rubrik gelandet ist — finde ich den Trend sehr positiv und dachte es könnte euch auch interessieren. Immerhin sind ja Strings, Leggings, usw. mit einem mindestens ebenso gegenderten Bias verbunden wie das Tragen von Nagellack, ganz unabhängig wie man selbst dazu steht. Versteht mich nicht falsch: Ich finde nichts besonders Männliches oder Weibliches an Strings und trage sie nicht, um femininer zu wirken. Aber indem wir Strings tragen sind wir halt trotzdem mit ähnlichen Stereotypen konfrontiert wie jene, die gerne Nagellack oder Röcke tragen.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren. :)
holeymoley

Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von holeymoley »

Ich lackiere mir auch manchmal die Fingernägel bunt. Das fällt schon auf. Anfangs gabs bei Freunden und Kollegen mal Fragen, Antwort war dann immer "mir gefällts halt", fertig.
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integrator
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von integrator »

Meine Meinung dazu ist, dass ich im Generellen dafür bin, dass jeder so sein darf, wie er ist solange es nicht gegen Gesetze verstößt und niemandem wehtut.

Ich vermute aber dass jeder ein Stück weit innerlich an seine Grenzen stößt, was seine Toleranzschwellen betrifft. Der eine halt früher als der andere. Was ich nicht schlimm finde solange ich niemandem das Recht abspreche so zu sein, nur weil ich es nicht nachfühlen kann.

Der Begriff "toxisch" wird mir aktuell viel zu inflationär genutzt. Nur weil jemand bestimmte Verhaltensweisen oder Kleidung eher Männern zuschreibt, hat das mit toxischer Männlichkeit nicht direkt viel zu tun.
holeymoley

Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von holeymoley »

Männlichkeit ist kein fester Begriff. Das definiert jeder für sich selbst.
Deswegen sind viele Männer in ihrer Männlichkeit verunsichert, wenn ein sehr offensichtlicher Hetero CIS Mann seine Fingernägel lackiert ;)
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von matzematze999 »

integrator hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 11:25 Meine Meinung dazu ist, dass ich im Generellen dafür bin, dass jeder so sein darf, wie er ist solange es nicht gegen Gesetze verstößt und niemandem wehtut.

Ich vermute aber dass jeder ein Stück weit innerlich an seine Grenzen stößt, was seine Toleranzschwellen betrifft. Der eine halt früher als der andere. Was ich nicht schlimm finde solange ich niemandem das Recht abspreche so zu sein, nur weil ich es nicht nachfühlen kann.

Der Begriff "toxisch" wird mir aktuell viel zu inflationär genutzt. Nur weil jemand bestimmte Verhaltensweisen oder Kleidung eher Männern zuschreibt, hat das mit toxischer Männlichkeit nicht direkt viel zu tun.
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von matzematze999 »

holeymoley hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 11:45 Männlichkeit ist kein fester Begriff. Das definiert jeder für sich selbst.
Deswegen sind viele Männer in ihrer Männlichkeit verunsichert, wenn ein sehr offensichtlicher Hetero CIS Mann seine Fingernägel lackiert ;)
Tja, oder Mann mag es einfach nicht. Warum denkst du dass dann jmd. verunsichert ist? Absolut nicht, es ist oft einfach das nicht mögen.
Mann muss doch nicht alles toll finden, was andere machen? Und wenn Mann dann sagt: hey alles gut, mache es wie es dir gefällt aber ich persönlich mag es nicht! Ist Mann gleich unsicher… naja…Toleranz erwarten aber keine zeigen funktioniert nicht gut
holeymoley

Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von holeymoley »

"Als Mann macht man sowas nicht!!" war eine (laute und empörte) Aussage.
Das hat nichts mit nicht mögen zu tun, sondern mit fragiler Männlichkeit.
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Nomadd
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von Nomadd »

Biologie und Instinkte spielen da stark mit rein.
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von yocko »

Naja nun ist es einfach "trendy" sich als Mann die Nägel zu lackieren. Aber was verändert es? Eigentlich nichts, es ist nur ein Trend welcher wieder vergehen wird.

Die toxischen Männer mit ihrer eigenen Männlichkeitsvorstellung wird das lackieren von Fingernäglen nicht eliminieren.

Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich einfallslos irgendwelchen Trends nachzulaufen. Es gibt genug Männer die sich schon seit Jahren die Nägel lackieren, sie tun es nicht um einen Trend mitzumachen oder ein Statement zu setzten, sondern weil es ihnen einfach gefällt.

Ähnlich ist es ja mit dem Männerstring, das ist ja kein Trend aber wir tragen ihn weil wir es mögen. Und wir sollten auch all diejenigen respektieren denen ein String nicht gefällt.

Die Gesellschaft wird generell immer offener für Sachen welche von traditionellen Stereotypen abweichen. Allerdings ist es nun mal leider so das viele Minderheiten diskriminiert werden, was sehr schade ist.
Wobei sich mir immer häufiger die Frage stellt ob dieser leidige Kampf um Gendersprache, Paraden, Regenbogenflaggen usw. wirklich der richtige Weg ist.

Soll doch jeder machen wie er es will, wie integrator es geschrieben hat: so lange man nicht gegen das Gesetz verstößt und niemandem böses tut ist es in Ordnung. Wenn jeder einfach sein leben friedlich lebt ohne es einem aufzudrängen wäre das ein Schritt dahin, gegenseitigen Respekt zu bekunden.

So wie ich niemanden missionarisch belästigen werde das er einen String tragen soll, so will ich auch nicht von anderen bedrängt werden was ich gut und nicht gut finden soll.
Zum Beispiel: ich bin absoluter nicht-Raucher aber ich respektiere es wenn jemand rauchen will - ich werde keinem Raucher Vorträge halten wie ungesund rauchen ist. Allerdings erwarte ich auch, dass ein Raucher mich nicht dazu überreden wollen wird selber zu rauchen.

Es ist doch schön das jeder seinen eigenen Geschmack hat. Ich respektiere alle Menschen egal woher sie kommen, woran sie glauben, wen sie lieben usw., was aber nicht heißt das ich jedes Verhalten gut finde. Das gibt aber niemandem das Recht einander zu verurteilen, bekämpfen oder zu bestrafen.
Echt schade das Menschen sich gegeneinander aufhetzen und sich bekämpfen und das auf so ziemlich allen Ebenen.

So das musste ich einfach mal loswerden 8-)
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reddevil83
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Re: Genderstereotype und Diskriminierung

Beitrag von reddevil83 »

yocko hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 13:04
Wobei sich mir immer häufiger die Frage stellt ob dieser leidige Kampf um Gendersprache, Paraden, Regenbogenflaggen usw. wirklich der richtige Weg ist.
Ich stimme dir bei deinem gesamten Post großteils zu.

Bezüglich dem zitierten Teil kann ich allerdings nur sagen, solange man als schwuler Mann beleidigt wird, nur weil man die Hand des Partners hält, oder ihn küsst; solang es keine vollständige ent-diskrimminierung im alltäglichen Leben gibt (zb Beförderungsverweigerung im Taxi, oder Mietwohnungs Verweigerung aufgrund der sexuellen Orientierung), so lang muss man mit Veranstaltungen auf diese Missstände aufmerksam machen.

Und diese Beispiele sind nicht aus einem ehemaligen Ostblock Land, sondern aus Österreich.

Wie du vollkommen richtig sagst, man muss nicht alles gut heißen, aber man sollte es jedenfalls akzeptieren.
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