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Ich melde nicht jeden Freibadbesuch, denn es gibt meistens nichts besonderes zu melden und Fotos darf man sowieso nicht machen. Es hat sich aber inzwischen genug angehäuft für ein Sammelbericht.
Ich war den vergangenen beiden Wochen ungefähr an jedem zweiten Tag im Freibad; das war entweder im Ungererbad oder im Michaelibad. Immer mit einem G-String, den ich nach Lust und Laune ausgesucht habe; bei schönem Wetter und jetzt bei etwas mehr Sonnenbräune auch gerne in helleren und etwas bunteren Farben.
Negative Reaktionen auf den String gab es nur einmal. In der Umkleide im Ungererbad war an einem Tag gerade eine laute Gruppe von ungefähr 10 Jungs im Pubertätsalter dabei sich anzuziehen. Einer hat zu seinen Kumpels gesagt: "der hat einen schwulen Tanga".
Einige Badegäste haben beim Anblick des Strings freundlich gelächelt oder "hallo" gesagt. Aber die meisten übersehen den String oder betrachten ihn als selbstverständlich. Und so machen Strings mir am meisten Spaß.
Allerdings gab es viele Kommentare zur Sprungtechnik, weil es mir seit einiger Zeit ziemlich gut gelingt unmittelbar nach dem Absprung vollständig einzuhechten. Ich kann dann mit den Händen die Unterschenkel etwas über Knöchelhöhe berühren. Für Profis ist das eine Selbstverständlichkeit, aber Freizeitsportler müssen sich das mühsam erarbeiten.
Ich mag die Kommentare vor allem, weil der String dabei gar kein Thema ist. Die Arschbomben, die zwei Jahrzehńten lang als Nonplusultra gegolten haben, scheinen ausgedient zu haben und diejenigen, die jetzt mit Kopfsprüngen anfangen, merken dass das gar nicht so leicht ist wie Arschbomben. Ein Junge am Turm fragte: "wie lernt man das?" Ich konnte leider nur empfehlen: "üben, üben, üben". Und auch gelegentlich einen Bekannten zu bitten ein Video zu machen, denn davon kann man viel mehr lernen als von Hinweisen.
Im Michaelibad steht während des Turmbetriebs ein Bademeister auf der 3m-Plattform, der auf die Sicherheit achtet. Einer, der den Turm gerade zumachen wollte, hat mir von oben zugerufen: "möchten Sie noch mal?" Und im Ungererbad hat ein Bademeister, der gerade seinen Dienst am Sprungbecken antrat, mir zugewunken und dann auf den Turm gezeigt. Sollte also heißen: "mach doch mal". Ich habe beide Einladungen gerne angenommen.
Sonst war alles wie in den vergangenen Sommern. Ich hatte den Eindruck, dass es bei den Frauen weniger Strings gab als im vorigen Jahr, aber das kann auch daran liegen, dass der Sommer bisher doch recht bescheiden ausgefallen ist. Und wie es bei den Männern aussah, brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen.
In München gibt es jetzt das gleiche Reservierungssystem wie im vorigen Jahr. Es kann nur eine Reservierung gleichzeitig aktiv sein. Wenn ich jetzt also für übermorgen reserviere, wird danach eine Reservierung für morgen geweigert. Wenn es heute keinen Platz für morgen gibt, dann bedeutet das aber nicht, dass morgen verloren ist; ein Teil der Plätze wird erst am Tag selbst vergeben. Und im Laufe des Nachmittags gibt es meistens neue Angebote. Das wird aber pro Bad sehr unterschiedlich gehandhabt.
Im Eingangsbereich (Warteschlange und Kasse) gilt eine Maskenpflicht. Sonst ist das ganze etwas lockerer als im vorigen Sommer: es gibt keine Absperrbänder mehr zwischen Liegewiesen und Schwimmbecken und auch die Markierungen im Wartebereich der Sprungtürme sind weg.
Reservierungen in den Münchner Freibädern:
https://stadtwerke-munchen.app.ticos-sy ... rses/00001
https://www.swm.de/baeder
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