Selbst schneidern bzw. umändern von Slip auf String
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Re: Selbst schneidern bzw. umändern von Slip auf String
Amateurschneider, vielen Dank, dass du dein Wissen und Tipps zum schneidern hier teilst. Toll fände ich es auch, wenn du Schnittmuster irgendwie hochlädst und verfügbar machen könntest. Ich würde gerne mal probieren etwas zu nähen und das würde sehr helfen.
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Re: Selbst schneidern bzw. umändern von Slip auf String
Ich freue mich sehr, wenn jemand Interesse hat.
Zunächst zum Thema Größe. Ein Schnitt wird ja erstmal für eine bestimmte Ausgangsgröße erstellt und dann gradiert, d.h. man überlegt sich, an welchen Stellen ein XL größer sein muss als ein L und wo das S kleiner sein soll. Das geht natürlich nicht ganz so einfach und in der Praxis nimmt man dafür Spezialsoftware die auch viel Erfahrung in der Bedienung erfordert - und Kenntnis der Anatomie, denn europäische/asiatische/etc Körper sind einfach unterschiedlich. Damit kommt man dann zumindest mal zu einem Kleidungsstück was so gut oder schlecht passt wie etwas von der Stange - und ab dann geht es weiter und man überlegt sich, ob man nicht an dieser Stelle das XL nimmt und an der anderen Stelle das M. So kommt man tatsächlich selbst zu einem wirklich exakt passenden Schnitt - mit ein paar Zwischenschritten (sprich: Teststück für die Tonne) aber eben wirklich GENAU so wie man möchte.
Zum Thema Maschinen. Was man mindestens braucht ist eine Nähmaschine die man auch wirklich beherrscht. Und leiderleider sind gerade die ömnipräsenten Discountermaschinen für flutschige Stoffe wie Unterwäsche nicht gerade optimal. Also nehmen wir einfach mal an, es gibt im Zugriff eine Mitteklassemaschine die idealerweise einen verstellbaren Nähfußdruck oder einen Obertransport hat, dann lassen sich damit auch flutschige Stoffe recht gut nähen. Was ein kleiner Haken von den normalen Nähmaschinen ist: Sie haben nur begrenzt Stiche für elastische Nähte. Deshalb näht man auch die Gummis/Beinabschlüsse bzw. einfach alle dehnbaren Kanten mit einem der verschiedenen Zickzackvariationen (noblere Maschinen haben verschiedene) und versucht eben, die in Kaufware gebräuchlichen Overlock- und Coverstichnähte so gut es geht zu ersetzen. Also ja, im Grund geht irgendwie alles - nur hat es schon seine Gründe, warum man Unterwäsche einfach mit der Overlock näht, wenn man eine hat.
Und was sagt mir das jetzt alles, kann ich jetzt mit meiner Nähmaschine Strings nähen?
1. Nimm einen dehnbaren Stoff, egal woher, ein altes Shirt, Badehose, whatever. Es sollte mit moderater Krafteinwirkung 20% dehnbar sein.
2. Schneide daraus 10x10cm Stücke
3. Lege zwei aufeinander, simuliere die Verbindung zweier Stoffstücke (z.B. Mittelnaht Suspensorium)
4. Vernähe die zwei Stoffstücke am Rand mit einem dehnbaren Stich
5. Ziehe längs an der Naht. Die Naht muss sich mit dem Stoff mitdehnen. Würde man z.B. mit einem Geradstich nähen, dehnt sich nur der Stoff aber nicht die Naht => Naht wird reißen. Naht dehnt sich mit? Alles richtig gemacht. Du kannst die Kanten nähen, Gummibänder einnähen, versäumen.
6. Falte die beiden Stücke auseinander und lege sie flach vor dir auf den Tisch mit der "rechten" Seite nach oben und der Naht unten. Ziehe die beiden Stoffstücke auseinander, also belaste die Naht nicht länge (in Richtung der Naht) sondern quer (also versuche die beiden durch die Naht verbundenen Stoffstücke voneinander zu trennen). Schaue dir an, wie die Naht aussieht, wenn du sie auseinanderziehst. So würde dann z.B. die Mittelnaht des Suspensoriums aussehen. Gefällt dir das? Dann kannst du Stoffstücke verbinden.
Wer Beispiele sehen will, nimmt einfach ein normales T-Shirt und dreht es auf links. Die seitliche Naht ist quasi immer eine Overlocknnaht, ist dehnbar und macht auf rechts eine glatte Kante. Die Abschlüsse an den Ärmeln und am Bund sind quasi immer Cover-Nähte. Das macht man bei Nur-Nähmaschine-Selfmade-Schlüppis mit dem Zickzackstich.
Zunächst zum Thema Größe. Ein Schnitt wird ja erstmal für eine bestimmte Ausgangsgröße erstellt und dann gradiert, d.h. man überlegt sich, an welchen Stellen ein XL größer sein muss als ein L und wo das S kleiner sein soll. Das geht natürlich nicht ganz so einfach und in der Praxis nimmt man dafür Spezialsoftware die auch viel Erfahrung in der Bedienung erfordert - und Kenntnis der Anatomie, denn europäische/asiatische/etc Körper sind einfach unterschiedlich. Damit kommt man dann zumindest mal zu einem Kleidungsstück was so gut oder schlecht passt wie etwas von der Stange - und ab dann geht es weiter und man überlegt sich, ob man nicht an dieser Stelle das XL nimmt und an der anderen Stelle das M. So kommt man tatsächlich selbst zu einem wirklich exakt passenden Schnitt - mit ein paar Zwischenschritten (sprich: Teststück für die Tonne) aber eben wirklich GENAU so wie man möchte.
Zum Thema Maschinen. Was man mindestens braucht ist eine Nähmaschine die man auch wirklich beherrscht. Und leiderleider sind gerade die ömnipräsenten Discountermaschinen für flutschige Stoffe wie Unterwäsche nicht gerade optimal. Also nehmen wir einfach mal an, es gibt im Zugriff eine Mitteklassemaschine die idealerweise einen verstellbaren Nähfußdruck oder einen Obertransport hat, dann lassen sich damit auch flutschige Stoffe recht gut nähen. Was ein kleiner Haken von den normalen Nähmaschinen ist: Sie haben nur begrenzt Stiche für elastische Nähte. Deshalb näht man auch die Gummis/Beinabschlüsse bzw. einfach alle dehnbaren Kanten mit einem der verschiedenen Zickzackvariationen (noblere Maschinen haben verschiedene) und versucht eben, die in Kaufware gebräuchlichen Overlock- und Coverstichnähte so gut es geht zu ersetzen. Also ja, im Grund geht irgendwie alles - nur hat es schon seine Gründe, warum man Unterwäsche einfach mit der Overlock näht, wenn man eine hat.
Und was sagt mir das jetzt alles, kann ich jetzt mit meiner Nähmaschine Strings nähen?
1. Nimm einen dehnbaren Stoff, egal woher, ein altes Shirt, Badehose, whatever. Es sollte mit moderater Krafteinwirkung 20% dehnbar sein.
2. Schneide daraus 10x10cm Stücke
3. Lege zwei aufeinander, simuliere die Verbindung zweier Stoffstücke (z.B. Mittelnaht Suspensorium)
4. Vernähe die zwei Stoffstücke am Rand mit einem dehnbaren Stich
5. Ziehe längs an der Naht. Die Naht muss sich mit dem Stoff mitdehnen. Würde man z.B. mit einem Geradstich nähen, dehnt sich nur der Stoff aber nicht die Naht => Naht wird reißen. Naht dehnt sich mit? Alles richtig gemacht. Du kannst die Kanten nähen, Gummibänder einnähen, versäumen.
6. Falte die beiden Stücke auseinander und lege sie flach vor dir auf den Tisch mit der "rechten" Seite nach oben und der Naht unten. Ziehe die beiden Stoffstücke auseinander, also belaste die Naht nicht länge (in Richtung der Naht) sondern quer (also versuche die beiden durch die Naht verbundenen Stoffstücke voneinander zu trennen). Schaue dir an, wie die Naht aussieht, wenn du sie auseinanderziehst. So würde dann z.B. die Mittelnaht des Suspensoriums aussehen. Gefällt dir das? Dann kannst du Stoffstücke verbinden.
Wer Beispiele sehen will, nimmt einfach ein normales T-Shirt und dreht es auf links. Die seitliche Naht ist quasi immer eine Overlocknnaht, ist dehnbar und macht auf rechts eine glatte Kante. Die Abschlüsse an den Ärmeln und am Bund sind quasi immer Cover-Nähte. Das macht man bei Nur-Nähmaschine-Selfmade-Schlüppis mit dem Zickzackstich.