Nach längerer Überlegung ging es dann doch recht spontan Ende September für 14 Tage mittlerweile zum 3.Mal nach Fuerteventura. Nach zwei vorangangenen Aufenthalten war klar, dass das Ziel nur Jandia ganz im Süden lauten konnte. In meinen Augen der schönste (fußläufig vom Hotel und Urlaubsort erreichbare) Strand der Insel und meiner Meinung nach zugleich auch der Kanaren. Hier findet wirklich jeder seinen Platz: Leute die Trubel mögen genau so wie Leute, die es lieber chillig mögen, Familien, Singles, Paare, Textilbader und natürlich auch FKKler.
Auch dieses Mal war es wirklich sehr entspannt. Im Gegensatz zum letzten Besuch 2015 war das Wetter jedoch Fuertetypisch recht stürmisch, so dass wir auf die Liegestühle und Sonnenschirme vor Ort zurückgreifen mussten und unser privater Schirm im Hotel bleiben musste (dazu unten mehr). Doch auch dies war kein Problem, da wir stets ein ruhiges Eckchen fanden.
Ich selbst habe am Strand ausschließlich Strings getragen, auch auf den täglichen Strandwanderungen. Da wir auf Höhe des berühmten Leuchtturms waren, wanderten wir täglich gemütlich ca. 2 Std. ans Nord- bzw. Südende des Strandes. Auf den Wanderungen hat sich kaum jemand offensichtlich für meinen String interressiert. Sicherlich bin ich - als einziger männlicher Stringträger - aufgefallen. Kommentare gab es jedoch keine. Mit etwas Fantasie habe ich den einen oder anderen freundlich lächelnden Blick erkennen können. - Allerdings muss ich sagen, dass ich die meiste Zeit gar nicht darauf geachtet habe. Auch Smartphones habe ich nur sehr selten wahrgenommen, was wohl auch am FKK-Anteil zu tun haben dürfte, sowie der Tatsache, dass das Thema "Fotografieren in der Öffentlichkeit" wohl mittlerweil in vielen Köpfen angekommen ist.
Zwei Reaktionen gab es dann doch:
Als ich im Meer war, lief am Strand ein Paar in Shorts/Bikini (ca. Anfang 50) vorabei, welches ganz offensichtlich meinen String entdeckt hat. Beide guckten in meine Richtung, kurz darauf sagte die Frau etwas zu dem Mann, das ich leider nicht verstanden habe. - Dabei hat sie ihm gleichzeitig auf seinen deutlich ausgeprägten Bauch "geklopft", während beide weiter in meine Richtung guckten. Ich habe die Aussage an ihren Mann in die Richtung "Mit der richtigen Figur könntest du das auch tragen" gedeutet
An einem weiteren Erlebnis bin ich - zugegebenermaßen nicht ganz unschuldig. Und zwar nahm unser privater Sonnenschirm bei einer extremen Windboe plötzlich reißaus. Wir haben zwar einen "Strandbohrer" (keine Ahnung wie das Teil heißt) benutzt, der eigentlich bombenfest funktioniert - allerdings hatte ich die Sicherungsschraube wohl nicht festgenug angezogen.
Da ich das Unglück 1s vorher kommen sah, sprinntete ich quasi gleichzeitig los und hätte den Schirm bereits fast eingefangen, als sich ein Mann, der seinen Platz zusammen mit seiner Frau ca. 40m von uns entfernt hatte, bewusst auf den fliegenden Schirm zubewegte und sich ihm in den Weg stellte (anstatt ihn von hinten zu fangen) 
. Ich habe mich daraufhin bei ihm bedankt und hatte das Thema eigentlich bereits vergessen. Am Abend bekam ich dann mit, wie er mit einem anderen Paar, welches gerade auf dem Weg ins Hotel war redete. Da der Wind günstig stand konnte ich trotz der Entfernung recht vieles verstehen. Jedenfalls unterhielten sich die 4 über das Wetter und den extrem starken Wind an jenem Nachmittag und kamen dabei auch auf unseren Sonnenschirm zu sprechen. Der Mann redete sich dann irgendwie in Rage und ich hörte dann nur wie er sagte ".... der da drüben im Stringtanga, das ist ja sowieso ....". Seine Frau erwiderte daraufhin "Jetzt sei doch nicht so, du musst gerade etwas sagen mit deinem ... du Nackedei du..." (er war FKKler). Daraufhin habe ich einfach mal meine Sonnenbrille hochgeschoben und freundlich in ihre Richtung geguckt. Offenbar hatten die beiden mitbekommen, dass ich sie gehört habe, jedenfalls wechselten sie flink das Thema und sagten, dass sie am Folgetag abreisen würden. Das Paar, welches daneben stand guckte in meine Richtung, reagierte sonst aber nicht weiter. Ich habe die Sache ebenfalls auf sich beruhen lassen. - War ja im Urlaub. Wie sah die Besucherverteilung aus?
Während unseres Aufenthaltes überwog die Altersgruppe 35-65. Darunter überwiegend Paare bzw. Leute die zu zweit verreisten. Familien traf man nur sehr selten an. In erster Linie am Nordende in Höhe der ersten Iberostar Hotels sowie am Südende in Höhe des Robinsonclubs/der RIU Hotels. Jugendliche waren - abgesehen von Spanieren - kaum welche am Strand, jedenfalls habe ich sie nicht wahrgenommen. Alles in allem also ein sehr entspannte Stimmung ohne "Zwischenfälle".
Doch nun zur Frage aller Fragen: Wie sah es Badekleidungstechnisch aus?
Man könnte sagen: Im Westen (fast) nichts neues.
Bei Frauen:
U35 sind Strings sehr weit verbreitet (bei Spanierinnen praktisch Standard), oben ohne ist sehr selten, FKK praktisch tabu. Sehr selten sah man auch einmal einen Stringbadeanzug oder zum String zusammengeschobene Bikini-Höschen.
Ü35 trägt der größte Teil Bikini, teils oben ohne, FKK ist hier jedoch ebenfalls anzutreffen.
Bei Männern:
Hier ist die Situation etwas anders. Schwerpunkt liegt bei allen Altersklassen (leider) auf Shorts, gefühlt hat sich der Shorts-Anteil im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Badeslips und Pants wurden nur vereinzelt getragen. - Bei der Generation Ü50 ist FKK stark vertreten - bei Paaren oft gemeinsam mit der Frau, häufig aber auch nur beim Mann.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass ich evt. auch den einen oder anderen Urlauber auf Strings (bei Männern) aufmerksam machen und Interesse wecken konnte und dass manch einer Strings gar nicht (mehr) auf dem Schirm hatte. - Und sei es nur als "(Not)Lösung" für deren Strandwanderung, da in den Randbereichen des Strandes kein FKK betrieben wurde.
Generell ist mir in diesem Jahr extrem aufgefallen, wie selbstverständlich Strings für mich (nach über 20 Jahren
) am Strand sind. Da ich mich jedoch noch gut an die ersten Urlaube erinnern kann, in der man aufgeregt auf der Liege liegt und sich im Kopf alles nur um den String dreht, ist es mir - gerade gegenüber den Neulingen wichtig zu betonen - dass es am Anfang allen so ging 
