Wo wart ihr heute im String baden?

[haenschen15.4]

Ich ging seit 2013 ins Copa Ca Backum, ca. 4 ×/Jahr. Seinerzeit 1/3 Tanga, seit ca. 6 Jahren immer (versch.) Strings. Kein Schaulaufen. - keine Beanstandungen. An dem Tag waren mindestens 4 junge Frauen (teils mit Freund) in knappen Stringbikinis dort. 2 saßen neben mir im Wpool (neben Saunaübergangstür). Da hatte niemand etwas zu beanstanden. Gegen 16 Uhr muss ein Personalwechsel stattgefunden haben, so dass abends 2 andere Aufsicht hatten.
Ich habe den Badchef gebeten, sich so zu verhalten wie Frau Brender in der Niederrhein-Therme - sein Schreiben sagt alles. Außerdem hatte ich darauf hingewiesen, in welchen 16 Bädern ich bisher problemlos in dem String war. In der Kurzantwort habe ich ihn dann noch aufs carpesol in Bad Rothenfelde hingewiesen, wo die Damen das Stringverbot zu Fall gebracht haben.

[stringessen]

Eigentlich sollte man es drauf ankommen lassen:

Auszug Badeordnung:

1. Als geeignete Badebekleidung gelten eng anliegende Badeanzüge, Bikinis, Badehosen, Schwimmshorts sowie Burkinis [...] .
4. Badegäste mit besonderen religiösen [...] Bedürfnissen dürfen alternative Badebekleidung tragen [...] .

Nicht jeder Bikini ist ein String, aber jeder String (ggf.) ein Bikini.
Nicht jede Badehose ist ein String, aber jeder (normal geschnittene) Stirng eine Badehose.

Außerdem:
Also MEINE Religion sieht aus verschiedenen Gründen vor, dass der Körper nicht grundlos verhüllt werden darf. Mögliche Gründe sind z.B. gesundheitsgefährdende Witterungsbedingungen oder das Betreten von Gotteshäusern.
Ein Burkini ist das Gegenteil davon und darf nicht diskriminiert werden.

Dreimal dürft Ihr jetzt raten, wie diese alternative Badebekleidung aussieht...

Jetzt mal ersthaft:
Ich war früher sehr oft im CCB und schnalle nicht, was hier gerade abgeht. Das ist geradezu lächerlich.
Immer vorausgesetzt, kein Posing bzw. Schaulaufen, das passt halt nicht.

Nur, wann immer ein einzelner Badegast da ist, bringt es nichts, sich aufzulehnen. Das müssten schon mehrere sein, dann kann man sich gegenseitig bezeugen, dass es zweierlei Maß gibt.

Ja, die kommen immer mit dem Hausrecht - und das haben sie definitiv - aber die Regeln sind aufgeschrieben und beiseits gültig und anzuwenden. Davon NACH Zahlung des Eintrittspreises, und damit nach Zustandekommen eines gültigen Vertrages abzuweichen und den Gast rauszukomplementieren, zu nötigen oder auch nur (ungerechtfertigt) zu Maßregeln stellt einen Vertragsbruch dar. Dies heißt, der Badbetreiber muss Schadensersatz leisten. Den müsste man jedoch wahrscheinlich erstreiten.

Mir ist das bisher noch nicht passiert. Aber wenn, gibt es einen Rechtsstreit, wenn nötig vor Gericht.

Nur nochmal: einer ist keiner. Es müssten mehrere sein.

LG Julian

[emjay]

Du hast den ersten Satz nicht zitiert: "Der Aufenthalt im Wasser ist nur in angemessener und sauberer Badekleidung gestattet.". Zwar wechselt man im nächsten Satz zu "geeignet" und zu den Kriterien "Schnitt" und "Material", aber dennoch schwingt im ersten Satz eine Bewertung gemäß Sitten und Gebräuchen mit. Letztlich könnte man sich und den Besuchern einigen Ärger ersparen, wenn man die geforderte Pobedeckung noch explizit erwähnte.

Die Haus- und Badeordnung wird durchaus nach Vertragsschluss angewendet, nur ist sie im entscheidenden Punkt zu vage. Dass ein ungerechtfertigtes Maßregeln bereits einen Vertragsbruch darstellt, wage ich zu bezweifeln. Auch einen Ermessensspielraum wird man dem Bad und seinem Personal zugestehen müssen. Denn was heißt z. B. "vollständige" Pobedeckung? Auf der sicheren Seite wäre man ja nur mit Pants und Jammern. Bei Badeslips und erst recht bei "echten" Badetangas wäre es schon wieder unklar, auch wenn es lächerlich klingt. Cheeky und Capri Slips dürften aber definitiv riskant sein.

Am erfolgversprechendsten scheint mir (als Nicht-Jurist), gegen die im konkreten Fall beobachtete geschlechtliche Diskriminierung vorzugehen. Zwar führt der Geschäftsführer aus, dass die Regelung unabhängig vom Geschlecht gilt, aber es wurde hier deutlich davon abgewichen.

Davon abgesehen stellt sich die Frage, ob es einem die Sache wert ist, sich juristisch zur Wehr zu setzen und sich ggf. im Gerichtssaal als männlicher Badestring-Fan zu präsentieren. Auf der anderen Seite, wenn niemand aktiv wird, ändert sich nichts.

[Berlin Thong]

Auf der anderen Seite, wenn niemand aktiv wird, ändert sich nichts.

Wie bei so vielen, was wir hier im Forum diskutiert haben. Auch wenn wir keine "schweigende Mehrheit" sind,
so bringt es die Sache (Männer tragen Strings) nicht wirklich weiter, andere lautstarke Vertreter politischer
Richtungen / oder Vertreter radikaler Ansichten machen es doch vor, obwohl in der Minderheit setzen sie sich
durch, weil die Mehrheit (leider) schweigt.

Deshalb, nicht immer gleich Schw... einkneifen sondern auch mal (wo es angebracht ist) Kontra geben.

[Rainer88]

Die nennen wir sie "Extremisten" tragen auch kein Stück dazu bei das es anerkannt wird und eben zum "normal" wird.
Mit Swingerclub Kleidung und Micro sonst etwas im Hallenbad kann nicht dazu führen das die Allgemeinheit sagt,
das ist in Ordnung und akzeptabel das Männer im String im Familienbad umher laufen.
Ich finde und das wird ja hier im Forum auch von einigen gezeigt, dass es auch einen Grund gibt warum es nicht in der Masse untergeht sondern auffallen um jeden Preis offenbar die Prämisse ist.
Die Akzeptanz bei Frauen kommt doch genau daher, es sieht ästhetisch aus und keine hat irgendwelche schnüre ungebunden mit durchsichtigem Stoff und sichtbaren Piercings o.ä.

Vllt einfach mal einen Schritt zurück in Sachen Wildheit in unpassenden Umfeld, nicht alles geht überall.

[Daniel81Ism]

Es wurde ja schon viel zu dem Thema gesagt. Ich bin ja der Meinung, dass man beim Thema String in Hallenbädern, Freibädern und Thermen mit "gesunden" Menschenverstand rangehen sollte.

Ich war in diesem Jahr in den verschiedensten Freibädern und Hallenbädern und hatte vorwiegend einen schwarzen BLU 1200 von Olaf Benz an, welcher ja von vorne wirklich wie eine normale Badehose aussieht. Mit diesem bin ich nie angeeckt.

Wenn ich natürlich einen Badestring trage, welcher sehr knapp ist und evtl. auch noch transparent wird, dann kann man beim besten Willen nicht mehr von geeigneter/üblicher Badekleidung im Sinne eines Badebetriebes sprechen.

Hinzu kommt das eigene Verhalten. Verhalte ich mich normal oder posiere (hier wird ja auch öfters der Begriff rumgockeln verwendet) ich? Letzteres sollte auch nicht sein.

Mein Wunsch wäre ja auch, dass der Badestring beim Mann auch so selbstverständlich wird wie Strings bei Frauen. Aber das ist nur annähernd erreichbar wenn es nicht einzelne übertreiben.

[emjay]

Ich finde solche Diskussionen interessant. Einmal mehr grübele ich, wie man damit formell umgeht, um solch spontanes Aufkommen nicht abzuwürgen.

Abgesehen von der späteren Auffindbarkeit besteht aus meiner Sicht die Gefahr, dass der Eindruck entstehen könnte, es ginge fortwährend um den Foristen, dessen Schilderung als Aufhänger dient.

Im konkreten Fall dürfte der Forist, auch wenn ich ihn persönlich nicht kenne, des "Herumgockelns" unverdächtig sein, und er kann eine beachtliche Zahl an problemlosen Badbesuchen, auch in Herten, vorweisen. Nicht zuletzt war der Nachmittag ja auch (mit womöglich anderem Personal) unkritisch gewesen. Liegt es, wie man zuweilen liest, am konkreten Mitarbeiter und dessen "Moralempfinden"? Und hat sich der Chef in seiner späteren Antwort für die "Nummer sicher" entschieden, dass man lieber verbietet und auf die paar Stringträger verzichtet?

[stringessen]

Du hast den ersten Satz nicht zitiert: "Der Aufenthalt im Wasser ist nur in angemessener und sauberer Badekleidung gestattet."
[...]
Am erfolgversprechendsten scheint mir (als Nicht-Jurist), gegen die im konkreten Fall beobachtete geschlechtliche Diskriminierung vorzugehen. Zwar führt der Geschäftsführer aus, dass die Regelung unabhängig vom Geschlecht gilt, aber es wurde hier deutlich davon abgewichen.

Ja, das stimmt, das habe ich nicht mit zitiert. Eigentlich sogar zu unrecht. Wahrscheinlich weil sich der Satz auf den Aufenthalt im Wasser bezieht. Aber das ist natürlich hanebüchen, schon klar.

Davon abgesehen stellt sich die Frage, ob es einem die Sache wert ist, sich juristisch zur Wehr zu setzen und sich ggf. im Gerichtssaal als männlicher Badestring-Fan zu präsentieren. Auf der anderen Seite, wenn niemand aktiv wird, ändert sich nichts.

Ich habe mich schon mal zur Wehr gesetzt. Eltern aus dem Kindergarten wollten mir Hausverbot erteilen lassen, weil es einen Blitzer (nicht mal dort, sondern außerhalb) gab. Man hat mich schnell abgestempelt und ich sollte vor der Pflegschaft antreten. Das war ne lustige Diskussion. Es kam nicht einen irgendwie gearteten Haus- oder Kontaktverbot. Nach einem halben Jahr sprach auch keiner mehr davon.

Ist nicht zu 100% mir heute und dem CCB vergleichbar, weil ich damals in der Defensive war. Heute müsste ich aktiv klagen. Sollte mich das jemals betreffen, gehe ich einfach nicht (außer, ich bekomme mein Geld zurück). Dann müssen sie die Polizei holen oder mich weiter tolerieren. Man müsste mir Hausfriedensbruch vorwerfen. Dann wird es nämlich amtlich/offiziell. Das fechte ich dann aus!

Kann ich in dem Fall eigentlich auf eine Richterin oder einen homosexuellen Richter bestehen?

LG, Julian

[emjay]

Ich vermute, das Bad würde einem bei Weigerung bzgl. der angeordneten Maßnahmen (z. B. Badehose wechseln oder Bad verlassen) ein Hausverbot aussprechen. Ob man das im Falle eines "juristischen Ausfechtens" auch angreifen könnte? Immerhin besteht Vertragsfreiheit, und das Bad ist nicht verpflichtet, eine Eintrittskarte zu verkaufen.

Für den Fall eines Rauswurfs habe ich hier und da in Haus- und Badeordnungen den Passus "Anspruch auf Ersatz des Eintrittspreises besteht nicht" gelesen. Ob das juristisch wasserdicht ist?

[haenschen15.4]

Die Moralapostel Beiträge gehen mir allmählich auf den Keks.
A) In meiner Beschwerde E-Mail hatte ich 16 andere Thermen namentlich aufgeführt, wo DAS Stringmodell überall problemlos war
B) Ich hatte auch die 4 jungen Frauen erwähnt und auf Grundgesetz und Gleichstellungsgesetz verwiesen und ihn gebeten, so wie die NRT DU zu handeln
Der Geschäftsführer Rattmann hat sich da komplett herausgewunden indem komplette Pobeckung gefordert wird - somit brauchte er sich nicht zur rechtlichen Situation äußern. Dem war wohl klar, dass er sonst die Hausordnung ändern müsste.